Während beim MSV Duisburg vor einer Woche große Erleichterung zu spüren war, herrschten in der Benteler-Arena am Samstag ganz andere Emotionen. „Bäääm, verlängert in Liga 3. Einfach kann jeder“, stand auf den ausgehändigten Shirts, die sich die Spieler des SC Verl unmittelbar nach Abpfiff übergezogen haben. Alle lagen sich in den Armen, die Bierkisten wurden sofort angerückt. „Ich war immer davon überzeugt, dass wir es schaffen. Ich werde mir auf jeden Fall eine Zigarre gönnen“, sagte ein glücklicher Michel Kniat, der die Mannschaft im richtigen Moment auf Kurs gebracht hat.
Auch Sportvorstand Raimund Bertels kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus. „Wir lieben die 3. Liga. Es gibt viele, die unbedingt raus wollen. Wir haben es zu schätzen gelernt und tolle Spiele gezeigt.“ Bertels weiter: „Es ist einfach nur geil. Ich bin so lange dabei. Wir haben viel riskiert und investiert und alles richtig gemacht. Keiner hat mehr mit uns gerechnet. Der Klassenerhalt ist für mich gleichzusetzen mit dem Aufstieg.“
Ich war früher Amateur, da haben wir nach jedem Spiel gesoffen.
Ron Berlinski
Der Manager gab gegenüber „Magenta Sport“ zu, nervöser gewesen zu sein, als bei seiner eigenen Hochzeit. Nach der Party in Paderborn geht es für die Mannschaft auf Mallorca weiter. „Wir hören sofort auf mit dem Training. Die Pläne werden dann im Bierkönig oder Megapark verteilt“, scherzte Trainer Kniat.
Einen großen Anteil am erreichten Saisonziel hat auch Ron Berlinski. Der baldige Essener freut sich darauf, in der kommenden Spielzeit mit seinem neuen Klub gegen den SC Verl zu spielen. „Der Druck war groß. Es war eine absolute Mannschaftsleistung. Man hat gesehen, was wir können und sind mehr als verdient drin geblieben“, sagte der 28-Jährige, der die Feierlichkeiten genießen möchte. „Ich war früher Amateur, da haben wir nach jedem Spiel gesoffen.“
Während Berlinskis Weg bekanntlich an die Hafenstraße führt, möchte der SC die ausgeliehenen Niclas Thiede und Lukas Petkov unbedingt halten. „Wir stehen mit allen Beratern und Vereinen in Kontakt und versuchen alles möglich zu machen“, sagte Bertels.